Das Institut für Qualitätssicherung und Transparenz im Gesundheitswesen hat die aktuellen Qualitätszahlen für die Versorgung von Frühgeborenen in Deutschland veröffentlicht. Das Perinatalzentrum Hannover, das gemeinsam vom Kinder- und Jugendkrankenhaus AUF DER BULT und der Geburtshilfe des Krankenhauses DIAKOVERE Henriettenstift betrieben wird, hat im deutschlandweiten Vergleich erneut sehr gut abgeschnitten und rangiert bundesweit unter den Top 20.
Die Überlebensrate von Frühgeborenen mit einem Gewicht unter 1500 g ist im Perinatalzentrum Hannover überdurchschnittlich hoch. Frühgeborene, die von hier versorgt werden, verlassen das Krankenhaus signifikant häufiger ohne schwere Erkrankung. In Niedersachsen gibt es kein Perinatalzentrum mit einem besseren Ergebnis dieser Qualitätsindikatoren. „Wir bauen auf unser Zwei-Säulen-Modell, dass man am besten mit den Stichwörtern Medizin und Fürsorge umschreiben kann“, sagt Prof. Florian Guthmann, Chefarzt der Neugeborenenmedizin. „Zum einen wenden wir konsequent aktuelle wissenschaftliche Forschungsergebnisse in der Behandlung unserer Frühchen an. Und zum anderen versuchen wir, soviel Stress wie möglich von unseren kleinen Patienten fernzuhalten. Für ihre Eltern halten wir verschiedene Beratungs- und Hilfsangebote vor.“ Schon im Vorfeld bereiten die Mitarbeitenden der Geburtshilfe mit medizinischen und therapeutischen Prophylaxen Mütter und ihr ungeborenes Kind auf eine mögliche Frühgeburt vor. Ziel der Geburtshilfe ist es immer, die Schwangerschaft so lang wie möglich zu verlängern, um dem ungeborenen Kind so lang wie möglich den Schutz des Mutterleibs zu geben. Dabei arbeiten Geburtshilfe und Neugeborenenmedizin in ständiger Absprache eng zusammen.
Im Perinatalzentrum Hannover werden jedes Jahr 80 bis 90 Frühgeborene mit einem Gewicht von weniger als 1.500 Gramm behandelt. Je früher ein Kind zur Welt kommt, desto unreifer sind seine Organe. Bei Frühgeborenen sind vor allem Gehirn, Lunge und Darm den Anforderungen eines Lebens außerhalb des Mutterleibes noch nicht gewachsen. Frühgeborene bedürfen deshalb hochspezialisierter medizinischer und pflegerischer Therapie und Betreuung, die in den 162 Perinatalzentren (Level I) in Deutschland vorgehalten werden sollen. Das Perinatalzentrum Hannover, das 1997 als erstes seiner Art in der niedersächsischen Landeshauptstadt eröffnet wurde, wird Teil des neuen DIAKOVERE HENRIKE Mutter-Kind-Zentrum AUF DER BULT, das in den kommenden Jahren in Hannover neu entstehen wird.
Hintergrund:
Jährlich werden die aktuellen Daten für die 211 deutschen Perinatalzentren (Level I & II) von einem unabhängigen Institut für Qualitätssicherung und Transparenz im Gesundheitswesen (IQTIG) erhoben, das im Auftrag des Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA) arbeitet. Auf dem Internetportal perinatalzentren.org sind diese Daten für alle einsehbar, die sich über die Versorgungsqualität von sehr kleinen Frühgeborenen informieren möchten. Die Zahlen sind risikoadaptiert, um die Perinatalzentren auf faire Weise miteinander vergleichen zu können. Das bedeutet, dass Merkmale von Patienten, die das Behandlungsergebnis (z.B. Geschlecht oder Aufnahmegewicht) beeinflussen können, statistisch ausgeglichen wurden.